Die bis zum letzten Platz gefüllte Halle sah ein an Spannung kaum zu überbietendes Derby zweier Landesligisten. So hätte der Bericht schon in der letzten Saison beginnen können, denn damals gewann die MSG in Pungschd mit 22:24 noch in der Landesliga. Diesmal traten beide Mannschaften allerdings als Bezirksoberligisten an. Doch bot das Spiel eine solche Qualität, dass die Zuschauer sich zurecht fragten, ob sie hier wirklich eine BOL-Partie verfolgten.

Mit hohem Tempo begannen beide Teams. Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich, indem beide Mannschaften versuchten, ihre Stärken auszuspielen. Es gelangen den langjährigen Rivalen immer wieder Torerfolge aus erster und zweiter Welle. Die Abwehr der Gäste stand zunehmend besser, wodurch sich der MSG-Turbo auf vier Tore absetzen konnte. Die zweite Zeitstrafe (16. Minute) für Ben von Stein brachte den TSV zusätzlich aus dem Tritt. Doch kurz vor der Halbzeit leistete sich Roßdorf/Reinheim ein paar technische Fehler und die Gastgeber waren wieder im Spiel.

Es dauerte nicht lange und Pfungstadt erzielte den Ausgleich. Auch, weil die MSG wieder ihrem saisonalen Ruf gerecht wurde. Zwar schaffte man es, die entstandenen Lücken durch die offensive Manndeckung gegen Jonas Schattschneider zu nutzen, scheiterte aber allzu oft am gegnerischen Torhüter Sommer. Dieser sollte am Ende der Partie noch eine wichtige Rolle innehaben. In der Folge wechselte die Führung ständig und jeder Treffer wurde lautstark von beiden Fanlagern bejubelt. Lange sah es nach einem Unentschieden aus, ehe Maximilian Damm mit seinem achten Treffer die erneute Führung für den TSV markierte. Trainer Christian Zölls nahm eine Auszeit und brachte den siebten Mann aufs Feld. Jetzt hieß es Alles oder Nichts. Und die MSG bekam nach einem ihrer vielen guten Kreisanspiele doch noch die Chance auf den Ausgleich. Nachdem Max Demerath bei seinem Wurfversuch gefoult wurde, entschieden die Unparteiischen auf Strafwurf. Nun trat Maik Lebherz ein sechstes Mal gegen Tom Sommer an. Fast alle Siebenmeter hatte er zuvor verwandelt. Ein schneller Wurf rechts am Torhüter vorbei, doch dieser war schon unten und machte alle Hoffnungen auf etwas Zählbares zunichte. Eine gute und vor allem kämpferische Leistung wurde am Ende nicht belohnt. Umso mehr blickt man nun auf das Rückspiel, denn es könnte womöglich das Wichtigste der Saison werden.

Es spielten: Jonas Müller und Luis Keller im Tor, Chris Becker (3), Sven Mittelstädter (2), Tom Banzhaf (3), Kai Stuckert (5), Tim Pfeiffer (3), Max Demerath (3), Patrick Dold, Maik Lebherz (8/4)), Jason Krämer, Jonas Schattschneider (2), Florian Lang und Jörg Pullmann

Trainer und Betreuer: Christian Zölls und Steffen Müller